Chronik der Krieger- und Reservistenkameradschaft Altentrüdingen

Im Jahre 1919 riefen die Teilnehmer und wieder heimgekehrten Kameraden aus dem schweren Ringen 1914 - 18 den „Krieger- und Militärverein“ ins Leben. Dem ältesten Protokollbuch nach ist der 22. Februar als Gründungsdatum zu entnehmen. Das erste Protokoll wurde am 5. März vom 1. Vorsitzenden Karl Schein und dem Schriftführer Georg Engelhard unterzeichnet. Die Vorstandschaft wurde komplettiert durch:

2. Vorsitzender        Karl Dommel
Kassier                   Friedrich Meyer
Vereinsdiener          Friedrich Krauter
Abschlussmitglieder Christian Oberhauser, Heinrich Maier, Ernst Rothgang, Georg Bickel
                               Christian Herz, Friedrich Ruttmann
Aktive Mitglieder     33
Passive Mitglieder     6
Ehrenmitglied war Michael Eckert, Kriegsteilnehmer 1870/71.


Das damalige Statut legte in seinem § 1 folgenden Zweck des Vereins fest:

„Die Mitglieder des Vereins wollen sich im kameradschaftlichen Kreise unterhalten. Nebst dem soll sittliche         
Förderung des Mitgliedes mittelst geselligen Verkehrs durch Vorträge und Übung im Gesang erstrebt werden.“     

Im Jahre 1922 wurde auf Wunsch der Mitglieder die erste Vereinsfahne angeschafft. Die Fahnenweihe fand am 9. Juli 1922 statt. Die Fahne selbst kostete etwa 20.000 Mark, die Musik zum Fest 4.320 Mark.

Der Verein wurde von 1924 bis 1932 von Friedrich Hübsch geführt, von 1933 bis 1944 übernahm das Amt des 1. Vorsitzenden Ernst Rothgang.
Durch die Wirren und Schrecken des 2. Weltkrieges ruhte der Verein als „Krieger-Kameradschaftsverein“ auf unabsehbare Zeit.
Am 14. Dezember 1952 wurden alle Teilnehmer des 1. und 2. Weltkrieges auf Anregung des Gründungsmitgliedes Friedrich Meyer ins Gasthaus Wiedemann gebeten. Der Verein sollte neu ins Leben gerufen werden, was auch auf Anhieb gelang. Unter dem 1. Vorsitzenden Philipp Gutmann traten 49 Männer dem „Veteranen- und Militärverein Altentrüdingen“ bei, der nach kurzer Zeit laut Protokoll als „Krieger- und Militärverein“ von Gutmann bis ins Jahr 1965 geführt wird. In der Generalversammlung 1965 wurde Karl Bickel zum 1. Vorsitzenden gewählt. Kurz darauf entstand der Wunsch, die bestehende Fahne restaurieren zu lassen. Da auf Grund des schlechten Zustands nur das Motiv auf der Vorderseite brauchbar gewesen wäre, befragte man die noch lebenden Gründungsmitglieder von 1919. Nach kurzer Aussprache einigte man sich darauf, die alte Fahne zu belassen und eine neue anzuschaffen. In der Hauptversammlung am 2. Februar 1969 wurde beschlossen, den Namen des Vereins in „Krieger- und Soldatenkameradschaft“ zu ändern und diesen auch auf der neuen Fahne anzubringen. Die Fahne wurde von der Firma Kössinger in Schierling in Niederbayern gefertigt und konnte größtenteils durch Spenden in Höhe von 2.395 DM finanziert werden.
Am 27. April 1969 war es soweit: Unter den Klängen der Festkapelle Oettingen – Auhausen konnte die Fahnenweihe mit 7 Nachbarvereinen gefeiert werden. Das Patenamt übernahm die Krieger- und Soldatenkameradschaft Unterschwaningen unter dem damaligen Vorsitzenden Johann Schleier.

Im Februar 1984 ist mit Georg Bickel das letzte Gründungsmitglied von 1919 verstorben.
Damit hatte auch die alte Fahne ihren Dienst erfüllt. Es wurde beschlossen, sie in einem Rahmen unter Glas für jedermann sichtbar im Gemeindehaus aufzubewahren, was inzwischen auch geschah.

Am 1. April 1986 wurde von Reservisten der Bundeswehr im Gasthaus Ebert der „Reservistenverein Altentrüdingen“ mit Angliederung an die Krieger- und Soldatenkameradschaft gegründet. Dieser Schritt war nötig, um zu Militärpatrouillen oder zum Schießen eingeladen zu werden.

Nachdem doch fast die Hälfte der Mitglieder Reservisten der Bundeswehr waren, wurde angeregt, die Bezeichnung des Vereins zu ändern. In der Generalversammlung vom 13. März 1988 einigte man sich auf den Namen „Krieger- und Reservistenkameradschaft Altentrüdingen“, welcher bis heute Bestand hat.

Am 26. und 27. Mai 1990 nahm unsere Kameradschaft an der 100-Jahr-Feier der Krieger- und Soldatenkameradschaft Unterschwaningen als Patenverein teil. 

Am 6. August 1994 durfte unser Verein sein 75-jähriges Bestehen feiern. Es beteiligten sich 8 Vereine, darunter unser Patenverein aus Unterschwaningen, an Totenehrung, Festzug und Unterhaltungsabend mit der Kapelle Lang aus Mitteleschenbach. Schirmherr war MdL Georg Rosenbauer aus Ostheim.

Nach 30-jähriger Amtszeit stellte sich Karl Bickel als 1. Vorsitzender nicht mehr zur Wahl. In der Generalversammlung am 10. März 1995 wurde er zum Ehrenvorsitzenden ernannt und Friedrich Bickel zum neuen Vorstand gewählt.

Neben unserem alljährlichen Grillfest gehört die Durchführung der Kriegsgräbersammlung, die Teilnahme an der Gedenkfeier zum Volkstrauertag, das traditionelle Wildessen, die Teilnahme an Vereinsfesten, die Veranstaltung von Vereinsausflügen, Flursäuberungen, Weinfesten und ein jährliches Schafkopfrennen zu den Aktivitäten der jüngeren Vergangenheit.

Nach 18 Jahren stellte sich Friedrich Bickel 2013 nicht mehr zur Wahl des 1. Vorsitzenden. Es erklärten sich René Rittenhofer und Markus Oberhauser bereit, eine sogenannte Doppelspitze zu bilden und wurden als solche an der Generalversammlung am 16. März 2013 gewählt.

Im März 2016 trugen wir mit Karl Kißlinger sen. unseren letzten am Krieg teilnehmenden Kameraden zu Grabe. Wir wollen ihm und all unseren toten Kameraden ein ehrendes Andenken bewahren.

Im Januar 2018 standen wieder Neuwahlen auf der Tagesordnung. René Rittenhofer stellte sich nicht mehr zur Wahl, Markus Oberhauser wurde als 1. Vorsitzender gewählt.
Des Weiteren wurde über die Durchführung des anstehenden 100-jährigen Jubiläums diskutiert. Es sollte ein 3-Tagesfest mit kleinem Umzug und Festgottesdienst gefeiert werden. Da die jüngere Generation sehr aktiv in Obermögersheim ist, sollte auch der Patenverein die RK Obermögersheim sein.


Möge die Krieger- und Reservistenkameradschaft Altentrüdingen noch lange bestehen und ihr diesjähriges Fest ein voller Erfolg werden.

Nach bestem Wissen und Gewissen
Krieger- und Reservistenkameradschaft Altentrüdingen